Godfather of Bass Teil3 — der Tod des Soul Man
In den 1970ern verließ der legendäre Motown-Bassist James Jamerson zum Teil auf Wunsch des Plattenlabels Detroit und zog gemeinsam mit Motown Records nach Los Angeles.
Außerhalb von Detroit konnte James Jamerson wieder auf Tour oder mit wem er wollte ins Studio gehen. Motown hatte seinen Vertrag nicht mehr verlängert, wodurch er zum freiberuflichen Musiker wurde. Damit begann Jamersons Abstieg, und er begann immer mehr zu trinken.
Reunion mit Jamersons Familie
Nachdem James Jamerson einige Zeit ohne seine Familie in Los Angeles gelebt hatte, kaufte er 1974 ein Haus. Endlich konnte er seine Liebsten nach Kalifornien holen. Er freute sich sehr über das Wiedersehen und auch über die Fortschritte, die sein Sohn Jamie beim Bass-Spielen machte.
Jamersons Weg nach unten
Gleichzeitig wurden Jamersons Probleme mit Alkohol und Drogen immer größer. Er bekam zwar 1975 seine erste und einzige Goldene Schallplatte verliehen — auch wenn er wahrscheinlich auf hunderten Goldenen und Platinen Schallplatten mitgewirkt hatte. Kurze Zeit später wurde er jedoch mitten während Diana Ross’ Europatournee nach Hause geschickt.
Jamersons Alkoholkonsum wurde immer größer. Es wurde immer schwieriger, sich bei Aufnahmeterminen auf ihn zu verlassen. Wenn er erschien, spielte er jedoch perfekt wie in seinen Detroit-Zeiten.
Gesundheitlich und privat ging es immer mehr bergab. In seinen letzten Lebensjahren verbrachte Jamerson viel Zeit in Krankenhäusern und in psychologischer Behandlung.
James Jamersons Tod
James Jamerson, der das Spiel des Ebass wie kein anderer revolutioniert hatte, starb am 2. August 1983 an den Folgen von Leberzirrhose, Herzversagen und Lungenentzündung. Er hinterließ seine Frau Anne und drei Kinder.
Zu Lebzeiten war er der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. 1989 erschien das Buch “Standing in the shadows of Motown”, eine Hommage an James Jamerson. Die angesagtesten Bassisten stellten die Basslinien ihrer Lieblings-Motown Songs vor. 2002 erschien eine Dokumentation über Jamersons Leben, die den selben Titel wie das Buch trug.
Kleines Detail am Rande: Kurz vor James Jamersons Tod wurde sein Fender Precision Bass, der ihn seit den 1960ern ständig begleitet hatte, aus seinem Haus in LA gestohlen.