Bassist der Band Frame
Mein aktuelles Interview hab ich mit Kristian Karios, Bassist der Salzburger Alternative Rockband “Frame” geführt:
Markus: Mit wieviel Jahren hast Du angefangen, ein Instrument zu spielen?
Kristian: Ich habe mit 12 Jahren begonnen Klavier zu spielen, hab dann leider mit 15 aufgehört.
Markus: Welche Instrumente außer Bass hast Du noch gelernt?
Kristian: Klavier, Gitarre
Markus: Mit wieviel Jahren hast Du angefangen, Bass zu lernen?
Kristian: Mit 17 Jahren
Markus: Was hat Dich motiviert, Bassist zu werden?
Kristian: Klassischer Fall: Bandgründung, ein Drummer, der Rest wollte Gitarre spielen. Irgendwie hat mich der Bass angezogen und ich hab es dann anfangs mit einem geliehenen Bass versucht. Um den Basspart musste ich mich nicht mit niemand anderen duellieren.
Markus: Wer sind Deine 3 Lieblingsbassisten?
Kristian:
- Ben Kenney – ein für mich sagenhafter Multiinstrumentalist, von dem ich mir einiges abgeschaut habe, was Groove angeht. Er spielte bei The Roots Gitarre, stieg bei Incubus als Bassist ein und singt und spielt alle Instrumente bei seinem Solo Projekt.
- Peter Hayes von Black Rebel Motorcycle Club – ein Bassist, der eine eigene Spielweise hat und mich zum Plektron spielen brachte. Auch wenn er öfter den Bass wie eine Gitarre spielt, bildet er ein ordentliches Fundament.
- Chris Wolstenholme – er weckte mein Interesse mit Fuzz‑, u. Syntheffekten zu experimentieren. Das ist beim Bass nicht so einfach wie bei der Gitarre. Viele Effektgeräte beschneiden die Bassfrequenen. Der verzerrte Sound kann alleine super klingen, im Bandkontext bemerkt man dann, dass etwas Wichtiges fehlt. Deswegen habe ich dann das Basssignal gesplittet und das cleane Signal mit dem Effektsignal gemischt. Leider etwas aufwendig, aber es zahlt sich aus.
Markus: Wer sind Deine 3 Lieblingsbands?
Kristian: Das ist eine schwierige Frage. Ich kann nur sagen was ich zur Zeit am meisten höre: Biffy Clyro, Queens oft he Stone Age und Daft Punk.
Markus: Wie hieß Deine erste Band? Welcher Musikstil?
Kristian: „Cattle Grid“. Unser Gitarrist Angelo war damals mit der Schule in Schottland und hat dreieckige, rotumrandete Verkehrsschilder mit der Auffrischt „Cattle Grid“ entdeckt. Der hohe Wiedererkennungswert dieses Wortes hat uns damals gefallen, heute ist uns das eher peinlich. Die Musik war damals geprägt vom Alternative Pop/Rock der 90er.
Markus: Welchen Bass spielst Du? Saitenanzahl?
Kristian: Mein erster Bass ist ein japanischer Fender Precision, den ich 1998 bei Keywi Music gekauft habe. Ich bin sehr froh, dass meine Wahl damals auf Fender fiel. Zur Auswahl standen ein Washburn und ein Peavey Bass. Ich bin seit Anfang an ein Fender Fan, und im Laufe der Zeit gesellten sich ein paar weitere Exemplare dazu. Ich spiele am liebsten die klassischen Jazz und Precision Modelle.
Das schöne ist, dass diese Bässe und Gitarren in den 50er bzw. 60er Jahren erfunden wurden und bis heute Verwendung finden und immer wieder imitiert werden. Natürlich ist es verrückt, was für die alten Modelle teilweise bezahlt wird, aber es ist trotzdem ein schöner Gegenpol zur heutigen schnelllebigen Zeit.
Markus: Welchen Verstärker verwendest Du?
Kristian: 2 Sunn 1200s Verstärker. Das Bassignal wird vor dem Pedalboard gesplittet. Ein Signal (clean) läuft auf eine 1x15 Mesa Boogie Box, das zweite Signal (Effekte) geht auf eine 2x10 Mesa Boogie Box. Nur so kann ich Effekte beim Bass sinnvoll einsetzten, ohne die wichtigen Bassfrequenzen zu verlieren.
Markus: Wie heißt Deine derzeitige Band, Dein derzeitiges Projekt? Welcher Musikstil?
Kristian: Die Band heißt Frame und besteht seit 14 Jahren in Originalbesetzung (klassisches Trio). Derzeit gönnen wir uns eine Auszeit von der Bühne um neues Material zu schreiben. Stilistisch nach wie vor Rock.
In einem Trio muss man natürlich anders arrangieren als bei einer Band mit mehr Musikern. Das stellt nach wie vor eine Herausforderung für uns dar. Ich muss mit meinem Bass aber nicht gegen zwei oder mehr Gitarren ankämpfen. Das gibt mir mehr Freiheiten. Deshalb auch meine Liebe zu Effekten, obwohl ich auch lernen musste alles sinnvoll einzusetzen und nicht hinter Distortionsounds zu verstecken. In letzter Zeit spiele ich wieder mehr mit cleanem Sound.
Markus: Hast Du einen Rat/Tipp für angehende Bassisten? Wenn ja, welchen?
Kristian: Ich habe zwar als Autodidakt begonnen Bass zu spielen, habe dann später bei diversen Basslehrern Unterricht genommen. Das hat mein Spiel und die Sichtweise der Musik sicherlich positiv verändert.
Eine gewisse Grundtechnik sollte man schon haben, damit funktioniert vieles deutlich einfacher. Als Bassist ist man ja bekanntlich das Bindeglied zwischen Rhythmus und Harmonie. Da schadet es sicher nicht, wenn man auch Einblicke in die Welt des Schlagzeugers bzw. Gitarristen hat.
Markus: Würde mich freuen, Dich mit Deiner Band Frame einmal live zu erleben. Hoffentlich habt Ihr nach Eurer Auszeit bald wieder einen Auftritt. Am besten gleich in diesem Artikel als Kommentar veröffentlichen, wenn es soweit ist!