Godfather of Bass Teil2 — the Soul Man
In den 1960ern und 70ern kannte jeder seine Basslinien — James Jamerson spielte Bass auf nahezu allen heute noch bekannten Aufnahmen des Soul Labels Motown aus Detroit. Er selbst war zu Lebzeiten jedoch unbekannt — zur damaligen Zeit waren nur die SängerInnen des Studios berühmt, die Namen der Instrumentalisten schienen auf den Plattencovers nicht auf.
Noch heute sind die Songs aus der Hitfabrik Detroits populär, gern werden sie von aktuellen Bands gecovert. Allen gab Jamerson seinen souligen Groove:
- I heard it through the grapevine
- Ain’t too proud to beg
- You can’t hurry love
- Reach out I’ll be there
- Get ready
- You keep me hanging on
- Ain’t no mountain high enough
- It’s a shame
- How sweet it is (to be loved by you)
(um nur einige zu nennen)
Anekdoten und Legenden
Zahlreiche Anekdoten erzählt man sich über den Motown-Bassisten. So war es in den 60ern bei den Motown-Musikern üblich, zum eigenen Schutz Waffen zu tragen. Als Jamerson nach einer Aufnahme-Session mit dem Gitarristen Dennis Coffey auf dem Weg zu einer Bar war, wurde er überfallen und gezwungen, seine Geldbörse herzugeben. Der Räuber machte sich auf den Weg. Jamerson jagte ihm hinterher und zog seine Waffe. Nachdem der Dieb den Worten “Gib mir meine Geldbörse zurück!” Folge geleistet hatte, sagte Jamerson: “Und jetzt gib mir deine!”
James, der Familienvater
Jamerson und seine Frau hatten vier Kinder. Seine ganze Welt bestand aus Musik und seiner Familie. Aufgrund seines überdurchschnittlichen Einkommens lebte die Jamerson-Familie das Leben einer Oberschicht-Familie. Die Kinder wurden verwöhnt und hatten mehr Spielsachen als ihre Freunde.
Musik spielte im Hause Jamerson keine dominante Rolle. James betrachtete sein Daheim eher als Refugium vor den Verpflichtungen und seinem engen Terminkalender bei Motown. Er spielte so gut wie nie auf seinen Instrumenten — außer, wenn er James Jr. Unterricht gab. Motown-Soul wurde nicht aufgelegt, Jamerson hörte daheim meist Jazz.
Jamerson hatte auch seine dunklen Seiten. Seine Frau Anne war ein wichtiger Fixpunkt in seinem Leben. Ohne sie hätte er möglicherweise die 70er Jahre nicht erlebt.