Kein Zugang…
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und mit den verschiedenen Musikstilen ist das ja so eine Sache… Daher möchte ich meinen Artikel zum Thema “Schlager” auch sehr vorsichtig formulieren. Grundsätzlich gilt ja immer: erlaubt ist, was gefällt und niemandem weh tut. Und nur, weil ein gewisses Genre mir nicht zusagt , macht es dennoch eine riesige Menge von Leuten glücklich, wie die seit Jahrzehnten uneingebrochenen Verkaufszahlen auch belegen.Natürlich muss ich zugeben, dass ich mir als ganz kleines Kind auch Schlager Veranstaltungen wie z.B. den Musikantenstadl im Fernsehen angesehen habe. Das war allerdings zu einer Zeit, in der ich noch keinerlei Musikgeschmack entwickelt und mich mit dieser Materie noch überhaupt nicht befasst hatte.
Etwas später — ich nehme mal an mit dem Einsetzen der Pubertät — begann ich natürlich, mich ausführlich mit dem Thema “Musik” auseinander zu setzen. Die ersten Songs, die ich in den 80er Jahren toll fand, waren die der Ö3 Hitparade, die ich mir gemeinsam mit meiner Schwester jeden Sonntag nachmittag reinzog. Dass es auch abseits der Charts sehr interessante Musik Genres gibt, fand ich erst viel später raus.
Allerdings wurde mir damals erstmals bewusst, dass mir der Zugang zum Schlager — egal, ob deutsch oder volkstümlich — völlig fehlt. Seitdem meide ich einschlägige Veranstaltungen und Volksfeste. Sollte es sich einmal nicht vermeiden lassen, fühle ich mich dort vollkommen deplaziert. Auch mit Alkohol ist es eher schwer für mich, lockerer zu werden, wenn auch nicht ganz unmöglich. 😉
Seit den frühen 80ern war ich immer der Meinung, dass nur ältere Menschen Schlager hören. Irgendwie konnte ich das auch verstehen. Sie hatten die fürchterlichen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs miterlebt. Heimatfilme und Schlager waren eine Möglichkeit, sich in eine heile Welt zu versetzen. Das war von diesem Standpunkt aus gesehen für mich auch immer nachvollziehbar, selbst wenn mir persönlich der Zugang zu dieser Art von Musik fehlte.
Was dann vor ein paar Jahren begann, kann ich allerdings bis heute nicht nachvollziehen. Ich hab nicht einmal mitbekommen, wann es genau passiert ist. Aber seit einigen Jahren gibt es eine Unmenge an Schlagerfans, die halb so alt sind wie ich — also Anfang bis Mitte 20. Sie gehen auf Schlagerfestivals und besuchen am Wochenende Clubs, in denen nur Schlager gespielt wird. Nun ja — wie eingangs schon erwähnt — ich kann und will das nicht werten. Nur verstehen kann ich es einfach nicht und wahrscheinlich werde ich das auch nie.
Etwas analytischer hat sich der Musiker, Stimmenimitator und Youtuber Marti Fischer auf seinem Kanal “Wie geht eigentlich Musik?” mit dem Thema “Schlager” auseinander gesetzt. Alle Schlagerfans mögen es mir nachsehen, aber ich finde dieses Video einfach sehr lustig: Marti Fischer zum Thema Schlager
Viel Spaß beim Anschauen! Und allen Schlagerfans wünsche ich natürlich weiterhin viel Vergnügen beim Anhören ihrer Lieblingsmusik!